Das neue Jahrhundert brachte für die Lieferanten von Abfallverbrennungsanlagen neue Herausforderungen. Der schon seit Jahren anhaltende Druck auf die Verkaufspreise wurde zusätzlich verstärkt durch unvorhersehbare, massive Preissteigerungen bei Materialien wie z.B. Stahl, in Kombination mit hoher Auslastung von Fertigungsstätten. Globalisierte Einkaufstrukturen und kostenoptimierte Anlagenkonzepte wurden bei vielen Lieferanten von Abfallverbrennungsanlagen eingeführt, was jedoch nicht immer zu den erwarteten Erfolgen führte. Viele unterschiedliche Faktoren trugen dazu bei, dass sich die Zahl der Marktteilnehmer im Bereich der Abfallverbrennung mehr als halbierte. Insolvenzen, Übernahmen und Fusionen wirbelten den Markt kräftig durcheinander.
Im Zuge dieser Umstrukturierung übernahm MARTIN 2002 gemeinsam mit seinem Partner CNIM den Bereich Abfallverbrennung der Firma ALSTOM. MARTIN integrierte die Rostsysteme „Horizontal-Rost" (Patent W+E) und „SITY 2000" in sein Technologieportfolio. CNIM übernahm die Fertigstellung von Aufträgen und das Personal am Standort Velizy bei Paris. Beide Firmen konnten dadurch ihre Präsenz im Markt weiter steigern, während andere Marktteilnehmer sich eher auf dem Rückzug befanden. Das unveränderte und strategisch bedeutende Engagement beider Firmen im Bereich der Abfallverbrennung wurde eindrücklich unterstrichen.
Die Lizenzpartnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Chongqing Sanfeng Covanta Environmental Industry Co., Ltd. verlief sehr dynamisch und brachte die MARTIN-Technologien in eine marktführende Position in China.
Im Zeichen der verstärkten Diskussion um den KIimawandel, sinkenden Beständen an Primär-Energieträgern wie Öl, Gas, Kohle und der großen Abhängigkeit bei deren Lieferung von teils unstabilen Regionen, kommt dem Abfall eine steigende Bedeutung als Energieträger, als Ressource, zu. Neben der umweltgerechten Behandlung des Abfalls spielt die Nutzung der darin enthaltenen Energie eine immer größere Rolle. Dies hat - zumindest auf politischer Ebene - zu einer stärkeren Akzeptanz der Abfallverbrennung als einem unverzichtbareren Baustein eines nachhaltigen Abfallmanagement geführt und bestätigte sich unter anderem in der Verabschiedung der neuen Abfall-Rahmenrichtlinie der EU Ende 2008. Erstmals können Abfallverbrennungsanlagen den Status der ‚Verwertung' erlangen. Abfall wird nun zunehmend als Energiequelle betrachtet, die sich überwiegend aus erneuerbaren Stoffen zusammensetzt und somit positiv zur Klimabilanz beiträgt.
Die Energieeffizienz von Abfallverbrennungsanlagen steht im Fokus der Entwicklung und Müllkraftwerke mit über 30 % elektrischem Wirkungsgrad oder hocheffizienter Kraft-/Wärmekopplung werden gebaut. Besonders hervorzuheben sind dabei die MARTIN-Anlagen in Amsterdam mit η (elektrisch) = 32 %, Göteborg mit η (gesamt) > 80 % und Malmö mit η (gesamt) > 90 %.
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