last-update-icon Letzte Aktualisierung: 21.02.2024

Die zwanziger Jahre

Die Erfindung des Rückschub-Rostes basiert auf der grundlegenden Tatsache, dass sich ein Brennstoff leichter entzünden lässt, wenn man bereits vorhandene Glut wieder zurück unter diesen schiebt. Vorschubroste können dies nicht realisieren, da sie mit jeder Rostbewegung auch die Brennstoffmasse und damit die Glut in Richtung Rostende wegschieben.

Folgerichtig drehte Josef Martin die Bewegungsrichtung des Rostes um und der Rückschub-Rost war geboren. Die Weiterbeförderung bewirkte er, indem er den Rost in Förderrichtung neigte, so dass der Brennstoff der Schwerkraft folgend transportiert wurde. Die Kombination von Transport- und Rückschubbewegung führt dazu, dass der Brennstoff umgewälzt und damit optimal ausgebrannt wird.

In zahlreichen Patenten beschrieb Josef Martin verschiedene mechanische und verfahrenstechnische Lösungen dieser Grundidee. Das neu geschaffene Rostsystem konnte aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften sowohl für hochwertige Brennstoffe und Kohlen eingesetzt werden, aber auch für minderwertiges Material wie ballastreiche Abfälle aus dem Stein- und Braunkohleabbau.

Ab 1927 schloss das Unternehmen mit mehreren Kesselbaufirmen im Inland und europäischen Ausland Lizenzverträge ab. Die Lizenznehmer erhielten das Recht, MARTIN Rückschub-Roste zur Kohleverbrennung in den von ihnen projektierten und gelieferten Dampfkesseln einzusetzen. Die Akquisition und Projektierung der Kessel- und Feuerungsanlagen sowie die Werkstattfertigung und Montage der Rostkonstruktionen übernahmen die Lizenznehmer. MARTIN oblag die feuerungstechnische Auslegung und Einbauplanung sowie die Konstruktion der Rostfeuerungen und die Lieferung des Rostbelags.

Im Juni 1928 erfolgte die Eintragung des Unternehmens in das Handelsregister München.

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